Jetzt hat es doch noch geklappt – Emsdorf freut sich über den Förderbescheid der Region Marburger Land, um den geplanten Wanderweg ‚Battle of Emsdorf‘ fertigstellen zu können.

Dabei war der ‚Battle of Emsdorf‘ in 2019 zunächst nur als Vorbereitungsveranstaltung für die 725-Jahrfeier geplant. Doch Corona machte Emsdorf mehrfach einen Strich durch die
Rechnung, sodass der krönende Abschluss, ein Stehender Festzug, schließlich endgültig abgesagt wurde.

Statt zu resignieren, packte die Emsdorferinnen und Emsdorfer der Pragmatismus. Aus dem viel geäußerten Zuspruch zur gelungenen Veranstaltung 2019 planten sie die Gestaltung

eines Rundwanderwegs, um die Geschehnisse von 1760 besser begreifbar zu machen. Förderantrag um Förderantrag wurde geschrieben, bis im Juni 2023 Ortsvorsteher Winfried Fritsch freudestrahlend die erste Projektsitzung einberief: „Wir haben ihn!“

Unter Volldampf stürzte man sich in die Arbeit, feilte an Texten und Rundkurs, beschritt die Wegstrecke und machte sich zu Logo und Wegweisern Abende lang Gedanken. Die Unterstützung durch Dr. Armin Feulner (Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH) und Kerstin Ebert (Stadt Kirchhain) kamen da gerade richtig.

Die Arbeit hat sich gelohnt, die ersten Schilder liegen zur Montage bereit. Außerdem kommen innovative Elemente, wie ein Panoramaschild und ein Selfie Point, auf die Strecke. „Damit die Besucher die damalige Szenerie möglichst gut nachvollziehen können“, so Harald Pausch von der Projektgruppe, „denn es handelt sich ja um den historischen Verlauf des ‚Battle of Emsdorf‘, dessen Hintergrund und Verlauf auf mehreren Infotafeln erläutert wird.“ Vor allem der Selfie Point sei ein Novum im gesamten Landkreis, so Dr. Feulner, der sich über die kreative Ausstattung des Weges freut.

Der Ausfall des geplanten Abschlussfestes war für die feierlaunigen Bewohner sehr schmerzhaft, doch sie freuen sich schon auf das nächste Jubiläum des kleinen Ortes. „Wir feiern dieses Jahr 275 Jahre Emsdorfer Kirche, die bereits im echten ‚Battle of Emsdorf‘ 1760 eine wichtige Rolle spielte. Sie diente damals als Lazarett für die verletzten Soldaten.“ erklärt Fritsch.
Emsdorf war dabei quasi neutral und hatte als kurmainzische Enklave mit dem Kriegsgeschehen in seiner Gemarkung nur indirekte Berührung. „Wir sind hier also ein bisschen wie die Schweiz oder auch das Rote Kreuz. Fleiß, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt liegen den ‚Emsdorfer Engeln‘ eben schon immer im Blut.“ scherzt Astrid Lücke, Ortsbeirätin in Emsdorf.

Die offizielle Einweihung des Weges soll im Oktober in kleiner Runde geschehen. Im kommenden Jahr ist dann ein sportlicher ‚Battle of Emsdorf‘ geplant, um den Rundkurs weiter
bekannt zu machen. Details dürfen noch nicht verraten werden, nur so viel: die 11,4km lange Strecke ist für Trainingszwecke ab Mitte Oktober 2023 freigegeben.